Chad Orzel
Einsteins Hund – Relativitätstheorie (nicht nur) für Vierbeiner
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Originaltite (Jahr)l:
Verlag: Springer Verlag
ISBN: 978-3-642-34758-0
Genre: Sachbuch, Bildung
Erschienen:04.2013
Übersetzer: Bernhard Gerl
Umfang: 468 S.; Hardcover
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Der Autor
Chad Orzel ist Professor am Institut für Physik und Astronomie des Union College in Schenectady im US-Bundesstaat New York. Er ist Autor des Buches „Schrödingers Hund“ und schreibt den Blog „Uncertain Principles“. Er lebt mit seiner Frau, zwei Kindern und natürlich Emmy in Niskayuna im US-Bundesstaat New York.
Die Website zu den beiden Sachbüchern des Autors finden Sie unter „http://dogphysics.com“, den Blog „Uncertain Principles“ unter „scienceblogs.com/principles“. Verfolgen Sie auch „@queen_emmy“ auf Twitter oder nehmen Sie Emmy Orzel in Ihre Freundesliste bei Facebook auf.
(Quelle: Springer Verlag)
Das Buch
Chad Orzel, der zusammen mit seiner Mischlingshündin Emmy in „Schrödingers Hund“ (ebenfalls in diesem Blog rezensiert!) bereits die Seltsamkeiten der Quantenphysik ergründet hat, stellt mit seinem neuen Buch „Einsteins Hund“ ein weiteres mal die verquere Welt der Physik, der Physiker und ihrer Haustiere vor. Keine Frage, sein erstes Buch ist große Klasse. Einen Vorfreude-Bonus bekommt der Autor von mir jetzt schon. Aber kann „Einsteins Hund“ genauso mühelos überzeugen wie sein Vorgänger?
Einstein. Relativitätstheorie. Wozu soll sie gut sein, wenn man nicht gerade neben einem Schwarzen Loch kampiert oder auf die nächste (beinahe) lichtschnelle Fähre wartet?
Ein Beispeil: Im Mai diesen Jahres verlor ein junger Mann auf dem Stuttgarter Frühlingsfest sein Smartphone. Mit Hilfe eines Programms zur Auswertung der Positionsdaten, konnte er den Weg verfolgen, auf dem sein Handy nach dem Verlust unterwegs gewesen war. Zusammen mit der Polizei war es ihm dann möglich, das Überwachungsvideo eines Handy-Ladens anzuschauen, den der offensichtlich unehrliche Finder aufgesucht hatte. Wieder auf dem Festgelände identifizierte er diesen schließlich unter den Schaustellern und erhielt so sein Eigentum zurück. Schön, aber was hat das mit Einstein zu tun? Kurrioserweise halfen ihm sowohl die Spezielle, als auch die Allgemeine Relativitätstheorie dabei, sein Handy wieder zurück zu bekommen. Denn nur wenn die Uhren in den GPS-Satelliten gemäß Einsteins Theorien korrekt justiert sind, kann eine präzise Positionsbestimmung funktionieren.
In den ersten Kapiteln macht der Autor klar, welche wichtige Bedeutung für die Spezielle Relativitätstheorie die Messung in verschiedenen Bezugssystemen hat. Und weil solche Messungen zu den kniffligeren Dingen in der Physik gehören (die Erfahrung und Vorstellung sowohl von Menschen als auch Hündinnen leiten dabei oft in die Irre), verwendet er entsprechend viel Zeit darauf, gibt anschauliche Beispiele und stellt unter anderem Raumzeit- oder Minkowski-Diagramme vor. In diesem Zusammenhang treten auch die einzigen Formeln auf, die dem Leser allerdings nicht mehr als Schulmathmatik abverlangen. Weiter hinten, bei der Besprechung der Allgemeinen Relativitätstheorie, wird zwar noch die Einsteinsche Feldgleichung hingeschrieben, die ist aber eher zum Staunen und ihrer für Nichtphysiker leicht exzentrischen Ästethik wegen abgebildet, als dass sie dem Leser etwas veranschaulichen sollte.
Ist diese Hürde erst geschafft, geht die Reise weiter zu Einsteins berühmtester Gleichung, E=mc², ins Reich der Kernprozesse und Elementarteilchen bis hin zur Verallgemeinerung der Speziellen Relativitätstheorie auf beschleunigte Systeme und die Gravitation. Auf dieser Grundlage erzählt Chad Orzel seiner wissbegierigen Hündin noch einiges über Kosmologie, Schwarze Löcher, Dunkle Materie und Dunkle Energie.
Fazit
Gut fünfzig Prozent dicker als sein Vorgänger präsentiert sich „Einsteins Hund“ insbesondere vom Thema her als Schwergewicht. Dennoch schafft es Chad Orzel, Leser und Hündin mit Witz, Sachkenntnis und Präzision durch das Gestrüpp von Koordinatentransformationen und Bezugssystemen bis zu den Schwarzen Löchern und zur Kosmologie zu bugsieren. Emmys Kommentare und Fragen bewahren dabei manchen Leser davor, zwischen schnell flitzenden Katzen und Hasen den Boden unter den Füßen zu verlieren. Das Buch ist damit absolut für Einsteiger geeignet.
Damit hat der smarte „Hundeflüsterer“ aus New York, gemeisam mit seiner Mischlinghündin, dieses grandiose Kunststück tatsächlich wieder zustande gebracht. Die Ideen der Relativitätstheorien und alles, was damit zusammenhängt, zu verstehen, artet mit „Einsteins Hund“ nicht länger in einer Viecherei aus (so mancher Physikstudent kann davon ein Lied singen), sondern ist im wahrsten Wortsinn ein tierisches Vergnügen. Unbedingt lesen!
Copyright © 2013 by Michael Bahner
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